Zum Gedenken an den rechten und rassistischen Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München 2016 – und was das mit uns allen zu tun hat.
Eine Veranstaltung der Initiative München erinnern! in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof Düsseldorf und dem zakk Düsseldorf.
Wir trauern um:
Armela Segashi, Can Leyla, Dijamant Zabërgja, Guiliano Kollmann, Hüseyin Dayıcık,
Roberto Rafael, Sabine S., Selçuk Kılıç und Sevda Dağ.
Am 22. Juli 2016 wurden am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München neun Menschen bei einem rechten, rassistischen und antiziganistischen Anschlag ermordet. Als Tatzeitpunkt war absichtlich der fünfte Jahrestag der rechten Anschläge in Norwegen gewählt, bei denen auf Utøya und in Oslo 77 Menschen ermordet wurden.
Trotz des klaren Bezugs auf die Terrortat in Norwegen und entgegen der deutlichen Hinweise auf die rassistische und extrem rechte Motivlage wurde der Anschlag am Münchener OEZ von den Behörden, der Politik und in großen Teilen der Medien lange Zeit als „Amoktat“ eingeordnet und damit entpolitisiert.
Doch der Anschlag von München steht in einer Reihe mit den Anschlägen in Halle und Hanau sowie mit zahllosen weiteren rassistischen und antisemitischen Taten weltweit, in Christchurch (Neuseeland, 2019) oder in Buffalo (USA, 2022).
Die Angehörigen und Überlebenden des Anschlags am OEZ haben seit 2016 dafür gekämpft, dass das rassistische und rechte Motiv deutlich benannt und nicht länger in Zweifel gezogen oder beschwiegen wird. Sie haben erreicht, dass der Anschlag am OEZ mittlerweile als rechter Terror anerkannt ist. Die meiste Zeit waren sie in ihren Kämpfen allein.
In diesem Jahr findet am 22. Juli 2022 zum ersten Mal vor dem offiziellen Gedenken am OEZ ein Trauermarsch durch die Innenstadt statt. Gleichzeitig rufen Überlebende, Angehörige und Unterstützende dazu auf, bundesweit dezentrale Gedenkveranstaltungen zu organisieren.
Mit der Veranstaltung möchten wir zusammen mit Vertreter*innen der Initiative München erinnern! über den rassistischen Anschlag am OEZ sowie über die Kämpfe und Forderungen der Angehörigen und Überlebenden informieren. Wir möchten unsere Fragen und Ideen zu einer solidarischen, einer politischen Praxis der Kämpfe um Erinnern und Anerkennung teilen.
Am Dienstag, den 12. Juli 2022, 19.00 Uhr
im Moskauer Park (Warschauer Straße / IHZ Park rückseitig des Oberbilker Marktes/Handelszentrum)
(bei Regen im zakk, Fichtenstraße 40)
Düsseldorf
Lasst uns alle zusammen: München erinnern!
Lasst uns die Ermordeten und den Anschlag bundesweit erinnern.
Lasst uns für Aufklärung kämpfen und Aufarbeitung vorantreiben.
Lasst uns gemeinsam rechten Terror stoppen.