München erinnern!
Veranstaltung zum rechten, rassistischen Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum in München und zu den Kämpfen der Betroffenen um Anerkennung und Erinnern.
Am 22. Juli 2016 wurden am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München neun Menschen bei einem rechten, rassistischen und antiziganistischen Anschlag ermordet.
Wir trauern um
Armela Segashi, Can Leyla, Dijamant Zabërgja, Guiliano Kollmann, Hüseyin Dayıcık, Roberto Rafael, Sabine S., Selçuk Kılıç und Sevda Dağ
Die Tat fand zielgerichtet am fünften Jahrestag der rechten Anschläge auf Utøya und in Oslo, Norwegen statt, bei denen 77 Menschen ermordet wurden. Sie steht in einer Reihe mit den Anschlägen in Halle und Hanau sowie mit zahllosen weiteren rassistischen und antisemitischen Taten weltweit, wie etwa in Christchurch (Neuseeland) oder in Buffalo (USA). Dennoch wurde der Anschlag am OEZ lange Zeit von den Behörden, der Politik und in großen Teilen der Medien als „Amoktat“ eingeordnet und somit entpolitisiert.
Von Anfang an haben die Angehörigen und Überlebenden einen unermüdlichen Kampf um Anerkennung geführt. Lange wurden sie damit alleine gelassen. Trotzdem haben sie erreicht, dass der Anschlag am OEZ mittlerweile als rechter Terror anerkannt ist. Gleichwohl bleibt er weiterhin oft unerwähnt und ist vielen unbekannt. Dem Erinnern fehlt eine größere Öffentlichkeit in München und darüber hinaus. Das muss sich ändern!
In diesem Jahr findet am 22. Juli 2022 zum ersten Mal vor dem zentralen Gedenken am OEZ ein großer Trauermarsch durch die Innenstadt statt. Gleichzeitig rufen Überlebende, Angehörige und Unterstützende dazu auf, bundesweit dezentrale Gedenkveranstaltungen zum Tatzeitpunkt zu organisieren.
Mit der Veranstaltung möchten wir über den rassistischen Anschlag am OEZ sowie die Kämpfe und Forderungen der Angehörigen und Überlebenden informieren.
Leo: 16 – Kultur- und Kneipenkollektiv, Münster (Herwarthstraße 7)
6. Juli 2022
19.00 Uhr
Lasst uns alle zusammen: München erinnern!
Lasst uns die Ermordeten und den Anschlag bundesweit erinnern. Lasst uns für Aufklärung kämpfen und Aufarbeitung vorantreiben. Lasst uns gemeinsam rechten Terror stoppen.